Beispiel 2: Buch - Was ist Lernen?

2. Voraussetzungen und grundlegende Prozesse des Lernens

2.14. Neurodidaktik

icon_Einfuehrung

Anna hat sich jetzt schon sehr gut ins Lernen, die Voraussetzungen und Prozesse dafür eingearbeitet. Eine Freundin gibt ihr noch den Tipp, in der Neurodidaktik nachzuschauen. 

„Was ist denn das genau?“

Sie liest nach, dass dies praxisorientierte Ansätze des Lehrens und Lernens sind, die sich mit der Hirnforschung beschäftigen und findet ein interessantes Buch (Spitzer, 2003). Die wichtigsten Erkenntnisse notiert sie sich:

Förderung von Lernen: Aufmerksamkeit, Motivation und Emotion (Spitzer, 2003, S. 38ff)

Aufmerksamkeit

  • Vigilanz:
    • quantitativ überprüfbarer Zustand zwischen hellwach und komatös

  • Selektive Aufmerksamkeit:
    • Zuwendung zu bestimmten Sachverhalten und Ausblenden von anderen

    • Zuweisung der Informationsverarbeitungskapazität auf bestimmte Aufgabe

  • Beide Prozesse sind unabhängig voneinander„Wer aufmerksam ist, der lernt auch mehr.“ (Spitzer, 2003, S. 146) 

Einzelheiten machen nur im Zusammenhang Sinn und der Zusammenhang macht die Einzelheiten interessant (Spitzer, 2003, S.35)

Lernen bei guter Laune ist erfolgreicher (Spitzer, 2003, S. 166f) 

-> Die Erinnerung ist bei positiven Emotionen besser (Einspeicherung im  Hippocampus)

Menschen sind sozial und kooperativ (Evolutionsbiologie) (Spitzer, 2003, S. 239ff)  

Belohnungssystem/Bewertungssystem von Reizen (Dopamin):

Lernen ist erfolgreich(er) aufgrund positiver Konsequenzen oder Erfahrungen (Spitzer, 2003, S. 177)

  • Lernen aufgrund von Interesse, Neugier und Erkundungsverhalten (Spitzer, 2003, S. 181f)
  • Lernen aufgrund eines netten Blicks, Musik oder freundlicher Worte (Spitzer, 2003, S. 190f)
  • Lernen in der Gemeinschaft  (Spitzer, 2003, S. 181) und das Verhalten des Lehrers (Spitzer, 2003, S. 194) aktivieren das Belohnungssystem

-> Eine Förderung der sozialen Eingebundenheit, der Eigenaktivität und des Kompetenzerlebens  verbessern das Lernen          

Anna ist nun zufrieden und weiß was Lernen ist, wie es generell funktioniert und welche Voraussetzungen dafür nötig sind. Sie hat noch zwei Punkte auf ihrer Liste stehen: dass Lernen individuell ist und das Handwerkzeug von Lernen (z.B. Lernstrategien). Sie beginnt mit dem ersten Punkt und macht sich Gedanken...

          

„Wie lerne ICH eigentlich? Gibt es da weitere Punkte, die ich für mein Lernen berücksichtigen kann?“