Lernpaket

Website: iLearn - Lernmanagementsystem der Hochschule Deggendorf
Kurs: vhb Demo: Entscheidungsorientierte Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
Buch: Lernpaket
Gedruckt von: Gast
Datum: Mittwoch, 24. April 2024, 00:40

Einleitung in das Kapitel

Wer ein Unternehmen gründen oder gar führen will, muss viele Kompetenzen und viel Wissen mitbringen. Ob Finanzierung, Investition, Marketing oder Mitarbeiterprobleme - Unternehmer müssen permanent wichtige Entscheidungen treffen und dabei die Verantwortung für ihr Handeln und gegenüber den Mitarbeitern und Stakeholdern tragen.

Im Fall Schlecker beispielsweise waren die unternehmerischen Bemühungen zunächst zwar jahrelang erfolgreich, doch aufgrund von Fehlentscheidungen und Misswirtschaft musste der Unternehmer Anton Schlecker Anfang 2012 schließlich Insolvenz anmelden. Dies bedeutete nicht nur für mehrere tausend Mitarbeiter den Verlust ihres Arbeitsplatzes, sondern aufgrund der gewählten Rechtsform, in der das Unternehmen geführt wurde, auch für die Familie Schlecker die Private Insolvenz.

Wie das Beispiel Schlecker zeigt, ist es nicht immer einfach, Unternehmer zu sein.

Einen ersten Einblick über allgemeine Grundlagen von Unternehmen bzw. Unternehmern soll daher Kapitel 1 dieses Kurses geben. Neben wesentlichen Grundlagen über das Wirtschaften in Unternehmen und einem Überblick über die zentralen Aufgaben von Unternehmer sollen kurz auch die unterschiedlichen Arten von unternehmerischen Entscheidungen angesprochen werden.

1. Unternehmer vs. Manager bzw. Führungskraft

Unternehmer sind verantwortlich für das Unternehmen, d.h. sie müssen Entscheidungen treffen und für die Risiken, die mit der Unternehmung verbunden sind, einstehen.

 

Bezogen auf die betriebswirtschaftlichen Handlungsfelder eines Unternehmens obliegen dem Unternehmer u.a. folgende Aufgaben:

1_Aufgaben_eines_Unternehmers.flv

Der "Beruf des Managers" lässt sich, bezogen auf die berufliche Dimension sowie die damit verbundene handwerkliche Professionalität von Führungskräften, in vier wesentlichen Aspekten charakterisieren:

•             die Aufgaben, die zu erfüllen sind

•             die Werkzeuge, die eingesetzt werden

•             die Grundsätze, die Qualität und Wirksamkeit bestimmen

•             die Verantwortung für Konsequenzen der Berufstätigkeit

 

Aufgaben und Werkzeuge sind notwendige Voraussetzungen für das erfolgreiche Ausüben von Managementaufgaben. Die nachfolgende Abbildung zeigt die wichtigsten Elemente des "Berufes Führungskraft", mit der für ihr Zusammenwirken notwendigen Logik.

2_Aufgaben_von_Managern_nach_Malik.flv

Abschließend anzumerken ist, dass sich - je nach Unternehmensgröße - die Aufgaben von Unternehmern und Managern auch überschneiden können, d.h. ein Unternehmer kann oder muss in bestimmten Situationen bzw. unter bestimmten Voraussetzungen auch Management- und Führungstätigkeiten übernehmen. Dies ist insbesondere in kleinen und mittelständischen Betrieben mit wenigen Mitarbeitern und flachen Hierarchien häufig der Fall.

2. Produktions- und Dienstleistungsbetriebe

Wie Sie bereits im Leseskript erfahren haben, lassen sich Betriebe im Wesentlichen in zwei Kategorien unterteilen: Zum einen in Unternehmen, die Dienstleistungen anbieten bzw. zur Verfügung stellen (Dienstleistungsbetriebe) und zum anderen in Unternehmen, die Sachgüter produzieren (Sachleistungs- bzw. Produktionsbetriebe). Letztere lassen sich dabei nochmal in Industrie- und Handwerksbetriebe aufsplitten.

 

Kurzzusammenfassung

Grundlegender Betrachtungsgegenstand in der Betriebswirtschaftslehre ist das wirtschaftliche Handeln von Menschen in und für Unternehmen. Dem Unternehmer obliegt dabei eine besonders verantwortungsvolle Rolle, denn er muss sein Handeln bzw. seine Entscheidungen entsprechend den vorhandenen Rahmenbedingungen und Anforderungen, die der Markt und die Stakeholder an ihn bzw. sein Unternehmen stellen, ausrichten. Die Art und Weise sowie die Aufgabenschwerpunkte der Unternehmensführung und der zu treffenden Entscheidungen variieren dabei u.a. in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße, der betrachteten Rolle (Unternehmer vs. Manager) und des Charakters des Unternehmen (Sachleistungs- oder Dienstleistungsunternehmen).

Generell lassen sich im Hinblick auf die zu treffenden Entscheidungen von Unternehmern konstitutive von nicht-konstitutiven Entscheidungen abgrenzen. Während letztere wichtige zukunftsweisende Themenbereiche umfassen, beziehen sich nicht-konstitutive Unternehmensentscheidungen in erster Linie auf tagtägliche, das operative Tagesgeschäft betreffende, Inhalte.