2. Tagesabschluss

Am Ende eines Tages kann es sinnvoll sein, den Tag gut abzuschließen und zu reflektieren, was ich heute alles erlebt habe. Auch in vielen spirituellen und religiösen Traditionen ist dies verankert.

Sie finden zwei Anregungen:

1. Die 5 Finger Übung (von Nina Kürten. Grafik, und Stefanie Weimer, Text, 2020)

2. Der ignatianische Tagesabschluss  (Gebet der liebenden Aufmerksamkeit, Gewissenserforschung im Stil des Ignatius von Loyola):


Die Merkformel heißt D-A-N-K:


D
Durchgehen des Tages:

  • Für jede Stunde seit dem Aufstehen 1-2 Situationen erinnern, oder:
  • Mich erinnern, mit welchen Personen ich zusammen war
  • „Für die guten Dinge danken, die ich empfangen habe“, empfiehlt Ignatius. Gibt es Situationen oder Begegnungen, für die ich dankbar sein kann?


A
„Anfängergeist“ stammt als Einstellung aus dem Zen-Buddhismus. Dies passt sehr gut zum Tagesrückblick:

  • Wie, wo, was habe ich heute begonnen?
  • Wie habe ich geübt?
  • Was kommt mir unvollständig, unfertig vor?
  • Wie geht es mir damit, dass ich jeden Tag neu beginnen darf, solange ich lebe?


N
Neuwerden:

  • Sind Gefühle bei einzelnen Erinnerungen aufgetaucht: Zufriedenheit, Freude, Begeisterung, aber auch Ärger, Neid, Scham und Schuld bei dem, was nicht so gut lief?
  • Wäre es gut, mich mit jemandem zu versöhnen / auszusprechen / nachzufragen, wie er/sie eine kritische Situation erlebt hat?
  • Bin ich gekränkt worden? Habe ich jemanden gekränkt?
  • Mit welcher Haltung möchte ich morgen auf andere zugehen?


K
Konkret:

  • Wie formuliere ich in Meditation, Ritual oder Gebet meinen Tagesabschluss?
  • Worin bestehen das Helle und das Schöne, meine Schatten, die ich nicht so gern mag?
  • Wie bringe ich meine Sehnsucht nach Heilung und Vergebung zum Ausdruck?