A. Aufbau des Kurses

Seit einigen Jahren ist das Thema „Globalisierung“ in aller Munde, und der Begriff gehört zumindest gefühlt zu den meist verwendeten Wörtern im öffentlichen Diskurs. Insbesondere aus Kreisen von Wirtschaft und Politik hört man im Zusammenhang mit der Globalisierung häufig von den „gewaltigen Herausforderungen“, vor denen man als Gesellschaft oder Unternehmen steht und die es zu bewältigen gilt. Je nach Blickwinkel wird die Globalisierung dabei als Quell von Wohlstand und Reichtum und damit als Chance oder aber als Ursache für Ausbeutung, Unterdrückung und Verelendung betrachtet.

Wie man bei den wenigen einleitenden Sätzen schon erkennen kann: Das Thema Globalisierung hat sehr viele unterschiedliche Facetten. Diesem Umstand tragen wir insofern Rechnung, als die Globalisierung im Rahmen des Kurses nicht nur auf ihre ökonomischen Implikationen reduziert, sondern noch unter verschiedenen anderen Blickwinkeln beleuchtet wird. Dementsprechend haben wir den Themenkomplex in insgesamt fünf Themenbereiche aufgegliedert, deren Bearbeitung zeitlich nacheinander erfolgen soll. Im Einzelnen handelt es sich dabei um:

1.    Ökonomische Aspekte der Globalisierung
2.    Soziale Aspekte der Globalisierung
3.    Ökologische Aspekte der Globalisierung
4.    Politische Aspekte der Globalisierung
5.    Ethische Aspekte der Globalisierung

Ergänzt werden die einzelnen Kapitel durch ein Glossar, in dem einige der im thematischen Zusammenhang wichtigsten Begriffe und Institutionen nochmals gesondert aufgegriffen und erläutert werden. Alle KursteilnehmerInnen sollten spätestens nach Abschluss des Kurses wissen, wer oder was sich jeweils hinter diesen Begriffen bzw. Institutionen verbirgt.

B. Arbeiten mit dem Kurs

In didaktischer Hinsicht sind wir der Meinung, dass sich das Thema nicht nur zur Vermittlung von Faktenwissen eignet, sondern geradezu prädestiniert ist, zur kritischen Reflexion anzuregen und sich in wissenschaftlich fundierter Argumentationskunst zu üben. Deshalb haben wir im Unterschied zu manch anderem Kurs hier darauf verzichtet, einfach nur inhaltliche Textvorgaben zu machen und dann zu erwarten, dass die Kursteilnehmer die Texte lesen, durcharbeiten und im Idealfall sinnvoll reproduzieren können. Stattdessen erwarten wir in diesem Kurs in jeder Phase die aktive Mitarbeit der Studierenden, die eine der beiden Voraussetzungen für den Erwerb des Leistungsnachweises ist.

Die zweite Voraussetzung für den Erwerb des Leistungsnachweises besteht in der Anfertigung einer Studienarbeit zu einem der fünf Themenbereiche. Sie können dabei nicht nur den Themenbereich wählen, sondern auch selbst entscheiden, ob Sie ein Positionspapier „pro“ oder „kontra“ Globalisierung oder eine „normale“, sprich weitgehend wertfreie Hausarbeit anfertigen wollen. Sie können diese Entscheidung auch noch während der Bearbeitung treffen. Es reicht, wenn Sie uns Ihre Entscheidung auf dem Deckblatt Ihrer Arbeit mitteilen (Positionspapier zu ...“ oder „Hausarbeit zu ...“).

Falls Sie sich für die Variante „Positionspapier“ entscheiden, heißt das im Übrigen nicht, dass Sie damit einen Freibrief zur Absonderung „unqualifizierter Stammtischparolen“ haben!  Denn auch bei Positionspapieren erwarten wir hinsichtlich der Konsistenz und Stringenz der Argumentation sowie der Verwendung von Quellen die Einhaltung wissenschaftlicher Mindeststandards. Insofern sollten Sie Ihre Entscheidung nicht unter dem Kriterium „leichter oder schwerer zu bearbeiten?“ treffen, da hier keine großen Unterschiede bestehen. Der einzige Unterschied besteht somit letztlich darin, dass es beim Positionspapier erlaubt bzw. zur Anregung der Diskussion sogar gewünscht ist, dass Sie im Rahmen der Bearbeitung im Vergleich zu einer urteilsfreien Bearbeitung die eine oder andere Seite übergewichten. Für welche dieser Seiten Sie sich dabei entscheiden, ist ohne Einfluss auf die Benotung. Entscheidend hierfür ist ausschließlich die Qualität der Argumente – sauberes wissenschaftliches Arbeiten natürlich vorausgesetzt!

Die eingereichten Arbeiten – ob alle oder nur einen Teil davon, wird von uns nach Durchsicht der Arbeiten entscheiden – werden wir nach dem vorgegebenen Zeitplan im Forum veröffentlichen und zur Diskussion freigeben. Alle Einzelheiten zu den Zeitplänen finden Sie in den einzelnen Kapiteln.

C. Was bedeutet „Globalisierung“ eigentlich?

Wie oben angedeutet dürfte der Begriff „Globalisierung“ zu den meist verwendeten Begriffen unserer Zeit zählen. Auch bei Ihnen oder zumindest den meisten von Ihnen wird der Begriff vermutlich zum regelmäßig verwendeten Wortschatz zählen. Doch verstehen wir alle immer dasselbe darunter? Eine Grundvoraussetzung für gemeinsames Arbeiten und sinnvolles Diskutieren besteht darin, dass sich die Beteiligten einig sind, worum es überhaupt gehen soll. Das heißt: Am Anfang steht die Klärung zentraler Begriffe, also die Definition.

Wir wollen Ihnen hier keine Vorgabe machen, was wir unter Globalisierung verstehen, sondern zunächst einmal wissen, an was Sie denken, wenn Sie den Begriff hören oder lesen, und was Sie mit diesem Begriff verbinden. Jede(r) von Ihnen wird aus der Schulzeit, aus dem Studium, aus den Medien, aus politischem oder gesellschaftlichem Engagement oder woher auch immer bestimmte Vorstellungen mitbringen. Welche sind das? Teilen Sie es uns mit. Posten Sie im Forum, was Ihnen bei dem Stichwort „Globalisierung“ in den Sinn kommt. Schauen Sie dabei vorher nicht in irgendwelche Lehrbücher oder Suchmaschinen, sondern antworten Sie möglichst spontan! Keine Sorge: Niemand kann sich dabei blamieren, und es geht auch noch nicht um Noten!

Last modified: Saturday, 5 October 2013, 1:42 PM