Interaktives Buch
1. Rechenregeln mit reellen Zahlen -Arithmetik
1.4. Logarithmus naturalis (ln)
Logarithmen sind in der Wissenschaft ein unverzichtbares Werkzeug, denn damit können beispielsweise sehr komplizierte Formeln in einfachere Ausdrücke überführt werden.
Einführungsbeispiel:
Betrachten wir die Gleichung 5x=125 . Wir suchen den Wert x , der die Gleichung löst. Salopp könnte man das schreiben als
5?=125
Die kleine Kopfrechnung 1·5=5; 5·5=25; 5·5·5=125 verrät uns, dass
53=125
ist. Wir können die Lösung so hinschreiben
log5 125= 3
und so sprechen: „Der Logarithmus zur Basis 5 von 125 ist 3“.
Es sind die beiden Aussagen 53=125 und log5 125= 3 äquivalent, was „gleichwertig“ heißt.
„Der Logarithmus zur Basis a von y ist x .“
Der Logarithmus gibt an, welche Potenz x die Gleichung ax=y ergibt a?=y: .
Beispiele:
4?=64 → 43=64, also log464=3 .
Spezieller Logarithmus zur Basis e , wobei diese die eulersche Zahl e≈2,72 ist.
y = ex ↔ logey = x = ln y
Wir nennen ihn den natürlichen Logarithmus. Seine Kurzschreibweise ist ln y .
Die Bezeichnung natürlich hat sich eingebürgert, weil dieser Logarithmus - wie die Basis e - sehr einfach in der Anwendung ist. So findet er ähnliche Anwendungen wie e, beispielsweise bei Wachstumsprozessen. Allerdings kann man hier nicht ohne Taschenrechner auf das zugrunde liegende y schließen.
Rechenregeln für Logarithmen
Die Rechenregeln gelten für alle Basen e.
- Der Logarithmus von y ist nur für Werte y>0 definiert.
- ln 1=0
- ln (y*z)=ln y + ln z
Wir interessieren uns für ln (5·30) . Es ist ln (5·30)= ln 150 = 5,01 oder aber mit ln 5 = 1,61 und ln 30 = 3,40 :
ln (5·30)= ln 5 + ln 30 = 1,61 + 3,40 = 5,01
- ln(y/x) = ln( y)- ln(x)
Beispiel:
Wir interessieren uns für ln(528/22). Es ist ln(528/22)=ln(24)=1,38.
ln(528/22)=ln 528-ln 22=2,72-1,34=1,38
- ln (1/y)= -ln y
- ln zb= b ln z
Beispiel:
ln 153=ln 3375 = 3,5283
3 ln 15=3*1,1761=3,5283
- Eine Rechenregel, die einem das Auflösen von Gleichungen sehr erleichtern kann, ist
ln ex =x
Wir beachten: Der Ausdruck ln e bedeutet nicht ln·e , sondern er bedeutet ln(e) , also der Logarithmus von e .
Zusammenfassend können wir feststellen, dass die Rechenregeln für Logarithmen dem Umgang mit Potenzen entsprechen. Logarithmen können nur die oben beschriebenen Regeln. Ausdrücke wie ln(x+y) dürfen daher nicht weiter zerlegt werden - auch, wenn uns das manchmal unbefriedigend erscheint.
ln(x+y)<>ln(x)+ln( y )