2. Coping-Strategien

Coping (von engl. to cope: zu Recht kommen mit)

kann im Deutschen mit „Verarbeitung“ oder „Bewältigung“ übersetzt werden. Streng genommen handelt es sich um einen Bewältigungsversuch mit mehr oder minder gelungenem Bewältigungsergebnis. Coping ist also ein Prozess in mehreren Schritten angesichts einer neu auftretenden Belastung (z.B. Erkrankung, Verlustereignis, Naturkatastrophe).

Das deutsche Wort „Bewältigung“ erinnert an „Gewalt“ und „Kraft“, die angesichts von Belastungen oft fehlt, vor allem zu Anfang. Wir sagen dann, dass wir angesichts der Belastung „in die Knie gehen“, dass sie „zu schwer für uns ist“, dass wir uns überfordert fühlen.

Deshalb schließt Coping immer auch den Umgang mit der eigenen Verletzlichkeit und der Verletzlichkeit anderer, mit der Suche nach den eigenen Ressourcen und den Ressourcen anderer ein. Kinder sind beispielsweise besonders vulnerabel, was Traumatisierungen angeht. In Situationen wie Krieg, Terrorismus und Vertreibung sind sie auf die Hilfe Erwachsener angewiesen, die häufig selbst überfordert sind und eine Unterstützung ihres Copings („Empowerment“) benötigen.

Lesen Sie zur Vulnerabilität einen kurzen Artikel:

📖 Hilpert 2020


Anregungen finden Sie in Modul 5, Buch 5: Sinnkrisen und spirituelle Krisen..

💡 Vertiefung

Ausführliche Hinweise zum religiösen und spirituellen Coping finden Sie in vhb:

SEPCare 1. Spiritual Care – Emergency Care – Palliative Care 1,  Modul 2: Schmerz, Kapitel 4.


Viele Beispiele, wie Religion und Spiritualität Last oder Ressource im Umgang mit Herausforderungen des Lebens sind, sowie Empfehlungen, wie die Ressourcenqualität gefördert werden kann, finden Sie in unserem Kurs

ReSpirCare. Religiöse und Spirituelle Ressourcen in der Traumaverarbeitung nach Flucht und Migration, Kapitel 5 und 6. Er ist als open vhb - Kurs kostenlos zugänglich unter: https://open.vhb.org/