2.2    Aufgaben eines GIS

Das EVAP-Prinzip

Die vielfältigen und für Einsteiger oft komplizierten Arbeitsschritte lassen sich mit dem oft zitierten und bei den Informationssystemen bereits angesprochenen Kürzel EVAP (Erfassung, Verarbeitung, Analyse und Präsentation) zusammenfassen. Wie bereits im vorherigen Modul gelernt, beschreibt dieses Prinzip den Arbeits- und Funktionsumfang eines GIS, welcher auch aus den gegebenen Definitionen abgeleitet werden kann: von der Eingabe notwendiger Geodaten über die vielfältigen Möglichkeiten der Datenverarbeitung und Analyse bis zur Präsentation der Ergebnisse. Die jeweilige Funktion baut dabei auf der vorhergehenden auf. Entsprechend spiegeln die Schritte den chronologischen Arbeitsablauf einer üblichen GIS-Arbeit wider. Erweitert wird der schulmäßig dargestellte Prozess noch durch eine vorangestellte Recherche (R) von Daten, die allerdings nicht zwingend von dem GIS-Programm selbst vorgenommen wird, aufgrund der rasanten Entwicklung am Geomarkt jedoch an Bedeutung gewinnt. Dieser REVAP-Prozess (vgl. Abbildung 2.2.1) dient als Leitfaden des Kurses. Er gliedert die einzelnen Kapitel, in denen dann vertiefend auf den jeweiligen Prozessabschnitt eingegangen wird.3


Abbildung 2.2.1: Das EVAP Prinzip mit rangestellter Recherche (Eigene Abbildung).


 
Erfassen

Zur Datenverarbeitung sind zunächst Methoden zur Datengewinnung nötig. Dies sind klassische Vermessungen und Kartierungen. Auch empirische Methoden sowie Fernerkundungen und Datenübernahmen sind denkbar. Immer häufiger kommen Sensoren zum Einsatz, um etwa Daten zur Luftqualität zu erfassen.

Verwalten

Geodatenbanksysteme dienen dazu, die erhobenen Geodaten zu speichern und verfügbar zu machen. Hier finden sich geometrische und topologische Modelle, Sachdaten sowie Abbildungen von Realwelten wie etwa Geoobjekte (Das sind tatsächlich vorhandene Objekt, die mittels Geodaten eindeutig referenzierbar sind).

Analysieren

Um mit den Datenbanken zu arbeiten, ist ein Analyse-Tool nötig. In Form einer Software oder Applikation erlaubt es die geometrische, topologische, temporale oder thematische Analyse von Geodaten. Auch kombinierte Analysen sind denkbar. Mengen-Operationen, Verschneidungen und räumliche Statistiken helfen bei der Analyse.

Präsentieren

Interessierte sehen am Ende vor allem die Präsentation der Geodaten. Dabei handelt es sich um eine grafische Benutzerschnittstelle, die die Kommunikation zwischen Nutzer und System erlaubt. Hier ist die Kommunikation zwischen Nutzer und System im Rahmen interaktiver Web-Apps und Karten, Tabellen oder Diagrammen möglich.



Quiz

Die Geschichte des GIS besteht aus mehreren Etappen. Alles beginnt mit der Digitalisierung der Dateneingabe und -speicherung.